Atemtechniken unter der Geburt: So kannst du dich entspannen

Atemtechniken unter der Geburt: So kannst du dich entspannen

Die Geburt eines Kindes ist zweifellos eines der intensivsten und aufregendsten Erlebnisse im Leben einer Frau. Dabei spielt die richtige Atmung eine entscheidende Rolle, um den Geburtsprozess so angenehm und entspannt wie möglich zu gestalten. In diesem Artikel erfährst du alles über effektive Atemtechniken, die dir helfen, dich während der Geburt zu entspannen und die Wehen besser zu bewältigen.

Warum ist die richtige Atmung so wichtig?

Bevor wir uns den einzelnen Techniken widmen, lass uns kurz darüber sprechen, warum die Atmung während der Geburt überhaupt so wichtig ist. Eine kontrollierte und bewusste Atmung hat mehrere positive Effekte:

  1. Sie hilft dir, ruhig und fokussiert zu bleiben.
  2. Sie verbessert die Sauerstoffversorgung für dich und dein Baby.
  3. Sie kann Schmerzen lindern und Verspannungen lösen.
  4. Sie gibt dir ein Gefühl der Kontrolle in einer intensiven Situation.

Atemtechniken für die verschiedenen Geburtsphasen

Tiefenatmung für die frühe Wehenphase

Die Tiefenatmung, auch als Bauchatmung bekannt, ist eine grundlegende Technik, die dir besonders in der frühen Wehenphase helfen kann. So funktioniert's:

  1. Lege eine Hand auf deinen Bauch und eine auf deine Brust.
  2. Atme tief durch die Nase ein und lass deinen Bauch sich ausdehnen.
  3. Atme langsam durch den Mund aus und spüre, wie sich dein Bauch wieder senkt.
  4. Wiederhole diesen Vorgang in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus.

Diese Technik hilft dir, dich zu entspannen und den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Übe die Tiefenatmung schon während der Schwangerschaft regelmäßig, damit sie dir in der Geburtssituation ganz natürlich von der Hand geht.

Hechelatmung für intensive Wehen

Wenn die Wehen stärker werden, kann die Hechelatmung (auch Leichtatmung genannt) eine hilfreiche Technik sein. Sie ist besonders nützlich in der Übergangsphase und kurz vor der Austreibungsphase. So gehst du vor:

  1. Atme schnell und flach durch den Mund ein und aus.
  2. Stelle dir vor, du würdest eine Kerze ausblasen wollen, ohne sie tatsächlich auszupusten.
  3. Halte einen gleichmäßigen Rhythmus bei.

Die Hechelatmung kann dir helfen, den Drang zum Pressen zu kontrollieren, wenn der Muttermund noch nicht vollständig geöffnet ist. Sie hilft auch, deine Energie für die letzte Phase der Geburt zu bewahren.

Progressive Muskelentspannung kombiniert mit Atmung

Eine weitere effektive Methode ist die progressive Muskelentspannung in Verbindung mit gezielter Atmung. Diese Technik kannst du während der gesamten Geburt anwenden:

  1. Teile deinen Körper gedanklich in fünf Zonen ein, beginnend beim Kopf bis hinunter zu den Füßen.
  2. Konzentriere dich auf jede Zone einzeln und atme bewusst in diesen Bereich hinein.
  3. Spanne beim Einatmen die Muskeln in dieser Zone leicht an.
  4. Beim Ausatmen lässt du die Muskeln bewusst los und entspannst sie vollständig.
  5. Arbeite dich von oben nach unten durch deinen Körper.

Diese Methode hilft dir, Verspannungen zu lösen und dich ganzheitlich zu entspannen. Sie kann besonders in den Wehenpausen wohltuend sein.

Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg

Um die Atemtechniken während der Geburt effektiv einsetzen zu können, ist es wichtig, dass du sie bereits während der Schwangerschaft regelmäßig übst. Hier einige Tipps, wie du dich optimal vorbereiten kannst:

  1. Tägliches Üben: Nimm dir jeden Tag 10-15 Minuten Zeit, um die verschiedenen Atemtechniken zu üben. Je vertrauter du mit ihnen bist, desto leichter fällt es dir, sie in der Geburtssituation abzurufen.

  2. Geburtsvorbereitungskurs: In einem Geburtsvorbereitungskurs lernst du nicht nur die Atemtechniken, sondern erhältst auch wertvolle Informationen über den gesamten Geburtsprozess. Hier kannst du die Techniken unter Anleitung üben und Fragen stellen.

  3. Yoga für Schwangere: Viele Yoga-Übungen für Schwangere beinhalten Atemtechniken, die auch während der Geburt nützlich sein können. Zudem stärkt Yoga deine Körperwahrnehmung und Entspannungsfähigkeit.

  4. Visualisierungen: Verbinde deine Atemübungen mit positiven Visualisierungen. Stelle dir beispielsweise vor, wie du mit jedem Ausatmen Anspannung und Stress aus deinem Körper entlässt.

  5. Einbeziehung des Partners: Wenn dein Partner bei der Geburt dabei sein wird, ist es sinnvoll, ihn in deine Übungen einzubeziehen. Er kann dich während der Geburt an die Techniken erinnern und dich dabei unterstützen.

Atemtechniken in der Praxis

Wenn der große Tag gekommen ist, kann es sein, dass du vor lauter Aufregung die gelernten Techniken vergisst. Hier einige praktische Tipps, wie du die Atemtechniken effektiv während der Geburt einsetzen kannst:

Finde deinen Rhythmus

Jede Geburt ist einzigartig, und was für die eine Frau funktioniert, muss nicht unbedingt für die andere passen. Experimentiere mit den verschiedenen Techniken und finde heraus, welche dir am meisten hilft. Vertraue auf dein Gefühl und deinen Körper.

Nutze Hilfsmittel

Manchmal kann es hilfreich sein, Hilfsmittel zu verwenden, um dich auf deine Atmung zu konzentrieren. Ein Geburtsseil, an dem du dich festhalten und mit dem du deine Atmung synchronisieren kannst, oder ein Bild, auf das du dich fokussierst, können gute Unterstützung bieten.

Kombiniere Atmung mit Bewegung

Viele Frauen finden es angenehm, ihre Atmung mit sanften Bewegungen zu kombinieren. Das kann ein leichtes Wiegen der Hüften sein oder das Kreisen auf einem Gymnastikball. Die Bewegung kann dir helfen, im Rhythmus zu bleiben und Verspannungen zu lösen.

Töne als Unterstützung

Manche Frauen finden es hilfreich, ihre Atmung mit Tönen zu begleiten. Das können leise Summtöne sein oder auch lautere Laute. Lass dich von deiner Intuition leiten und mache die Geräusche, die sich für dich richtig anfühlen. Die Kombination aus Atmung und Tönen kann sehr kraftvoll sein und dir helfen, den Schmerz besser zu verarbeiten.

Herausforderungen meistern

Es kann vorkommen, dass du während der Geburt in Situationen gerätst, in denen es dir schwerfällt, dich auf deine Atmung zu konzentrieren. Hier einige Strategien, wie du damit umgehen kannst:

  1. Pausen nutzen: Konzentriere dich in den Wehenpausen bewusst auf deine Atmung und nutze diese Zeit, um neue Kraft zu schöpfen.

  2. Unterstützung annehmen: Lass dich von deinem Partner oder deiner Hebamme an die Atemtechniken erinnern. Manchmal reicht schon ein sanfter Hinweis, um wieder in den richtigen Rhythmus zu kommen.

  3. Flexibel bleiben: Wenn eine Technik nicht mehr funktioniert, sei nicht frustriert. Wechsle zu einer anderen Methode oder lass dich von deinem Körper leiten.

  4. Positive Affirmationen: Verbinde deine Atmung mit positiven Gedanken oder Mantras wie \